Osterweg 2021 (4)


4. Station:
Verhör und Verrat


Lukas 22, 54 – 71 (aus: „Hoffnung für alle“):

Petrus behauptet, Jesus nicht zu kennen
54 Die Männer verhafteten Jesus und führten ihn zum Palast des Hohenpriesters. Petrus folgte ihnen in sicherem Abstand. 55 Im Hof des Palastes zündeten sie ein Feuer an, um sich zu wärmen. Petrus setzte sich zu ihnen. 56 Im Schein des Feuers bemerkte ihn eine Dienerin und sah ihn prüfend an. »Der Mann da war auch mit Jesus zusammen!«, rief sie. 57 Doch Petrus widersprach: »Das ist unmöglich! Ich kenne ihn überhaupt nicht!« 58 Kurz darauf sah ihn ein anderer und meinte: »Du bist doch einer von seinen Freunden!« »Ausgeschlossen! Ich doch nicht!«, wehrte Petrus ab. 59 Nach etwa einer Stunde behauptete wieder einer: »Natürlich gehörte der hier zu Jesus; er kommt doch auch aus Galiläa!« 60 Aber Petrus stieß aufgebracht hervor: »Ich weiß nicht, wovon du redest.« In diesem Augenblick – noch während er das sagte – krähte ein Hahn. 61 Jesus drehte sich um und sah Petrus an. Da fielen Petrus die Worte ein, die der Herr zu ihm gesagt hatte: »Ehe der Hahn heute Nacht kräht, wirst du dreimal geleugnet haben, mich zu kennen.« 62 Er ging hinaus und weinte voller Verzweiflung.

Die Soldaten misshandeln Jesus
63 Die Männer, die Jesus bewachten, verhöhnten und schlugen ihn. 64 Sie verbanden ihm die Augen und spotteten: »Na, du Prophet! Sag uns, wer hat dich vorhin gerade geschlagen?« 65 Und noch viele andere Beleidigungen musste er über sich ergehen lassen.

Jesus vor Gericht
66 Bei Tagesanbruch kamen die Mitglieder des Hohen Rates zusammen: die führenden Männer des Volkes, die obersten Priester und die Schriftgelehrten. Sie ließen Jesus vorführen 67 und forderten ihn auf: »Wenn du der Christus bist, der von Gott erwählte Retter, dann sag es uns!« Er erwiderte: »Wenn ich es euch sage, werdet ihr mir nicht glauben, 68 und wenn ich euch etwas frage, dann werdet ihr keine Antwort geben. 69 Doch von nun an wird der Menschensohn an der rechten Seite des allmächtigen Gottes sitzen.« 70 Empört schrien alle: »Willst du damit etwa sagen, dass du der Sohn Gottes bist?« Jesus antwortete: »Ihr habt recht, ich bin es!« 71 »Wozu brauchen wir da noch weitere Zeugen?«, riefen jetzt die Ankläger einstimmig. »Wir haben die Gotteslästerung doch aus seinem Mund gehört!«

In Jerusalem wartet bereits das höchste jüdische Gericht, der Hohe Rat, um Jesus zu verhören.  Zeugen werden befragt. Sie beschuldigen Jesus stark. Aber alle Beschuldigungen sind Lügen. Trotzdem wird Jesus zum Tode verurteilt. Das Urteil ist aber nur gültig, wenn es der höchste Richter im Land, der römischen Statthalter Pontius Pilatus, bestätigt. Im Hof vor dem Gerichtsgebäude spielt sich folgende Szene ab: Eine Magd erkennt Petrus, der sich heimlich hinterhergeschlichen hat, und beschuldigt ihn: „Du gehörst doch auch zu dem Jesus.“ Petrus streitet das ab. Zwei weitere bestätigen, dass sie ihn mit Jesus gesehen haben. Doch Petrus beteuert: „Ich kenne Jesus nicht!“ Darauf kräht ein Hahn. Petrus wird schlagartig bewusst, was er getan hat. Jesus hatte ihm vorausgesagt: „Bevor der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Weinend rennt Petrus davon.

Jesus Christus, deine besten Freunde haben dich verraten, verlassen und verleugnet. Hilf uns, bei dir zu bleiben.